27 NOV 23
IFAB-Jahresgeschäftssitzung gibt grünes Licht für Tests zur Verbesserung des Teilnehmerverhaltens im Fussball

Bei seiner Jahresgeschäftssitzung heute in London unter dem Vorsitz von Ian Maxwell, dem Geschäftsführer des schottischen Fussballverbands, konzentrierte sich der IFAB auf Massnahmen zur Verbesserung des Teilnehmerverhaltens im Fussball sowie zur Stärkung des Respekts vor Spieloffiziellen.

Nach den Empfehlungen des Fussball‑ und des Technik-Beratungsgremiums des IFAB im Oktober unterstützte die Jahresgeschäftssitzung Tests, die die Kontaktaufnahme mit den Schiedsrichtern bei bestimmten wichtigen Spielsituationen auf Teamkapitäne beschränken. Nach erfolgreichen Tests im Breitenfussball sollen zudem auch auf höherer Stufe Zeitstrafen (Strafbank) bei Protestieren und bestimmten taktischen Vergehen getestet werden. Entsprechende Protokolle und ein System für die Tests werden nun entwickelt.

Eine strengere Anwendung der Spielregeln gegen respektlose Spieler und Trainer sowie ein besseres Management von Tumulten waren weitere Massnahmen, die diskutiert wurden und für die nun Tests erarbeitet werden.

Die Mitglieder wurden ausserdem über die erfolgreich verlaufenden Tests mit Bodycams tragenden Spieloffiziellen im Breitenfussball informiert, die vor schwerem Fehlverhalten gegenüber Spieloffiziellen abschrecken sollen.

Die Mitglieder waren sich einig, dass die halbautomatische Abseitstechnologie weiterentwickelt werden muss, damit die Spieloffiziellen auf dem Spielfeld bei Abseitssituationen schneller entscheiden können.

Angesichts erfolgreicher Tests, bei denen der Schiedsrichter die definitive Entscheidung nach einer VAR-Videoüberprüfung bekannt gibt, sollte die Jahresversammlung die Aufnahme dieser wirkungsvollen Massnahme in die Spielregeln prüfen.

Weniger Spielverzögerungen und ‑störungen
Zur Unterbindung ungerechtfertigter Spielverzögerungen und ‑störungen erörterte die Jahresgeschäftssitzung mögliche Strategien in Bezug auf die Sechs-Sekunden-Regel für Torhüter, die Verzögerung der Spielfortsetzung und das Verletzungsmanagement.

Präzisierungen für Regeln 2024/25
Die Jahresgeschäftssitzung befasste sich zudem mit möglichen Präzisierungen für die Spielregeln 2024/25, einschliesslich möglicher Änderungen an Regel 12 (Fouls und sonstiges Fehlverhalten), um Handspielvergehen, die mit einem Strafstoss geahndet werden, gleich zu ahnden wie Fouls.

VAR-Entwicklungen
Die Mitglieder wurden über die laufende Überprüfung des VAR-Protokolls unter der Leitung der FIFA informiert. Mit der Überprüfung, die bei der IFAB-Jahresversammlung im März 2023 angekündigt wurde, soll ermittelt werden, ob formelle Empfehlungen für Änderungen oder Tests nötig sind. Das Verfahren sieht Gespräche mit grossen Fussballwettbewerben vor, die über breite Erfahrung mit dem VAR-System verfügen. Die Mitglieder waren sich einig, dass etwaige Massnahmen nicht zu weiteren Verzögerungen führen dürfen.

IFAB-Kommunikationsbemühungen
Hinsichtlich der IFAB-Bildungsstrategie wurden die Mitglieder über die neusten Entwicklungen bei der vereinfachten Version der Spielregeln auf footballrules.com, die die Spielregeln zugänglicher und verständlicher machen sollen, und über das nun verfügbare Audioformat der Spielregeln informiert.

Die Jahresgeschäftssitzung bestimmt die Tagesordnung der IFAB-Jahresversammlung vom 2. März 2024 in Glasgow, bei der sämtliche Anträge auf Regeländerungen geprüft werden. Alle Änderungen, die bei der Jahresversammlung verabschiedet werden, treten mit den neuen Spielregeln am 1. Juli 2024 in Kraft.