Bei der heutigen virtuellen Sitzung des Fussball- und des Technik-Beratungsgremiums (FAP/TAP) des IFAB unter dem Vorsitz von Ian Maxwell, Geschäftsführer des schottischen Fussballverbands, wurden verschiedene Themen behandelt. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf Massnahmen zur Verbesserung des Verhaltens von Teilnehmern und zur Erhöhung ihres Respekts gegenüber Spieloffiziellen.
Die Mitglieder der beiden Gremien erhielten einen Überblick über den aktuellen Stand der Bemühungen zur Identifizierung möglicher Massnahmen und Tests zur Verbesserung des Verhaltens von Teilnehmern. Im Zentrum der anschliessenden Diskussion stand die Prävention von Eskalationen auf dem Spielfeld durch Einführung eines strikteren Vorgehens gegen Spieler und Trainer, die sich respektlos verhalten.
Im Weiteren diskutierten die Gremien, ob es zur Bewältigung von Konfrontationen – Hauptgrund für Spielunterbrechungen und -abbrüche – besser wäre, in bestimmten Situationen nur den Teamkapitänen zu erlauben, mit dem Schiedsrichter zu interagieren, und erörterten eine Reihe von vorgeschlagenen Massnahmen, die dem Schiedsrichter helfen könnten, bei einer Rudelbildung die Gemüter zu beruhigen.
Ausserdem prüften die Gremien mögliche Strategien zum Umgang mit verlorener Spielzeit und bewussten Versuchen von Teams, Tempo und Fluss des Spiels zu stören, darunter eine strengere Anwendung der Sechs-Sekunden-Regel für Torhüter sowie Überlegungen im Zusammenhang mit der Verzögerung der Spielfortsetzung und mit Verletzungen.
Informiert wurden die Mitglieder auch über den Stand des Versuchs mit Bodycams tragenden Schiedsrichtern im Amateurfussball und insbesondere darüber, wie diese Massnahme vor schwerem Fehlverhalten gegenüber Offiziellen abschrecken könnte.
Eine Expertengruppe wird das Thema weiter vertiefen und im Hinblick auf die nächste IFAB-Jahresversammlung am 2. März 2024 in Glasgow Vorschläge für konkrete und wirksame Massnahmen erarbeiten.
Ein weiterer Punkt der Tagesordnung war die Integration und Entwicklung des Systems mit Video-Schiedsrichterassistenten (VAR) seit dessen erstem Einsatz vor sieben Jahren. Hierzu erhielten die Mitglieder Informationen über die bevorstehende Arbeit einer Prüfgruppe, die untersuchen wird, ob das VAR-Protokoll angepasst werden muss. Vor der Erstellung etwaiger formeller Empfehlungen für Änderungen oder Tests zu Händen des IFAB werden sämtliche vorgeschlagenen Änderungen gemeinsam mit grossen Fussballwettbewerben mit umfangreicher Erfahrung bei der Anwendung des VAR-Systems begutachtet.
Zum Abschluss der Sitzung berichtete die FIFA über die Tests zur Mitteilung von VAR-Entscheidungen, betonte die festgestellte Wirksamkeit dieser Massnahme und regte deren Ausweitung auf weitere interessierte Wettbewerbe an, um eine möglichst breite Grundlage für das weitere Vorgehen zu schaffen.
Bezüglich der Kommunikationsbemühungen des IFAB wurde den Mitgliedern footballrules.com vorgestellt, eine online und via App verfügbare, vereinfachte Version der Spielregeln, die diese zugänglicher und leichter verständlich machen soll.